Interview / Lübecker Nachrichten vom 13.04.2022

Am 13. April 2022 veröffentlichte die Tageszeitung „Lübecker Nachrichten“ das mit mir geführte Interview 

Überschrift: „Auf mich kann man sich verlassen“ 

Frau Bettina Albrod hat nachstehende das Interview mit mir geführt.

 

Was soll in Bargteheide anders werden?

Ich habe mich für die Kandidatur entschieden, weil ich das Miteinander und das Gemeinschaftsgefühl wieder stärken möchte. Durch meine langjährige Führungserfahrung in der Kommunalverwaltung bringe ich einen frischen Blick für Bargteheide und eine andere Herangehensweise an die anstehenden Themen mit. Ich sehe mich als Bindeglied zwischen den Bürgerinnen und Bürgern, der Stadtvertretung und der Verwaltung. Es muss wieder um Sachthemen gehen, nur gemeinsam lassen sich die Ziele für die Zukunft Bargteheides erreichen. Die Menschen in Bargteheide haben so viel Begeisterungsfähigkeit und Kreativität. Das möchte ich in meine Arbeit als Bürgermeisterin unbedingt einbeziehen.

Was bringen Sie mit, was Sie für das Amt geeignet macht?

Ich verfüge über 30 Jahre Führungserfahrung in einer Kommunalverwaltung. Als Büroleiterin bin ich für das gesamte Großhansdorfer Rathaus tätig, leite das Haupt- und Ordnungsamt und als Personalleiterin trage ich die Verantwortung für 120 Beschäftigte. Eine Verwaltung mit einer schlagkräftigen Belegschaft, die den Herausforderungen der Zukunft gerecht wird, habe ich mit geformt. Bei mir steht der Servicegedanke und ein gutes Miteinander an erster Stelle. In diesem Kontext sehe ich mich als eine empathische Führungskraft.

Wo ist Bargteheide gut aufgestellt?

Bargteheide ist eine Stadt der Vereine und Verbände, das gefällt mir sehr gut. Die Verwaltung hat eine gute Personalausstattung und ist seit 2007 schuldenfrei. Beste Voraussetzungen für eine gute Verwaltungsarbeit.

Wo sehen Sie die Hauptthemen in der Zukunft?

Die Hauptthemen sind lange bekannt und wurden doch von uns allen beiseitegeschoben. Der Klimawandel und die Vertreibung von Menschen aus ihrer Heimat wegen Krieg im eigenen Land, wirtschaftlichen Gründen oder bedingt durch den Klimawandel werden uns die nächsten Jahre stark beschäftigen. Beide Themen kann und wird Bargteheide nicht allein lösen können. Mein Beitrag wird dabei sein, die Möglichkeiten auf der kommunalen Ebene vorzubereiten, umzusetzen und dabei die Bürgerinnen und Bürger zu beteiligen und mitzunehmen. Die Aufgaben sind nur von der Gesamtgesellschaft anzupacken und zu bewältigen. Dies fängt aber schon auf der kommunalen Ebene an.

Wie wollen Sie auf die Grünen zugehen?

Offen. Ich arbeite seit Jahrzehnten mit Mitgliedern aus allen politischen Parteien sehr gut zusammen. Mit den Bargteheider Grünen habe ich Gespräche geführt und werde sie immer mit einbeziehen, das ist für mich selbstverständlich. Ich gehöre keiner Partei an und bin politisch unabhängig.  Die politische Arbeit obliegt der Stadtvertretung, das Bürgermeisteramt ist nach meinem Verständnis politisch neutral und nur zum Wohle der Stadt auszuführen.

Übrigens unter meinen Unterstützerinnen und Unterstützern finden Sie Mitglieder aus allen Parteien einschließlich der Grünen.

4 Parteien unterstützen Sie – wo ist die Gemeinsamkeit?

Alle vier Parteien wünschen sich eine Bürgermeisterin in Bargteheide, die über Parteigrenzen hinweg im Interesse aller Bürgerinnen und Bürger im Sinne der Stadt tätig ist. Die Parteien möchten wieder ein gutes Miteinander mit der Verwaltung und zu den Sachthemen zurückkehren. Die politische Arbeit erfolgt dann bei der Behandlung der Sachthemen in den Gremien.  Es gibt keine inhaltlichen Versprechen der unterstützenden Parteien an mich, noch gibt es solche Versprechungen von mir an die unterstützenden Parteien. Ich bin parteiunabhängig und werde das Amt bei meiner Wahl auch unabhängig und niemandem, außer den Menschen in Bargteheide, verpflichtend ausfüllen. Ich stehe für eine sachorientierte Arbeit und bin dafür bekannt, dass ich Entscheidungsprozesse zum Wohle der Kommune vorbereite, begleite und im Anschluss umsetze.

Haben Sie Verwaltungserfahrung?

Ich bin Verwaltungsfachwirtin und verfüge über 30 Jahre Führungserfahrung in einer Kommunalverwaltung. Ich kenne mich mit allen wichtigen Themen und Fragestellungen einer Verwaltung aus. Die Arbeit für und mit Menschen in Kombination mit der fachlichen Umsetzung bereitet mir Freude.

Was sind Ihre drei besten Eigenschaften?

Meine besondere Stärke liegt in der Fähigkeit, auf Menschen zuzugehen und damit die

Voraussetzung für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zu schaffen. Ich bin sehr verbindlich und auf mich kann man sich verlassen. Ich gehe Themen auch bei Stress ruhig und besonnen an und bringe sie zügig ins Ziel.

Was hat Sie am Beruf Verwaltung gereizt?

Für Menschen da sein zu können und gleichzeitig die Entwicklung einer Kommune voranzubringen. Es fühlt sich gut an, die Infrastruktur eines Ortes so zu entwickeln, dass die Gesellschaft sich in dem Ort zuhause und aufgehoben fühlt. Die Bürgerinnen und Bürger sind sozusagen über die Kommunalpolitik meine Auftraggeber. Um die beste Lösung für den Ort gemeinschaftlich zu ringen, gefällt mir immer noch sehr.  Mir macht dieser Beruf riesigen Spaß, ich würde mich sehr freuen, wenn die Bargteheider Wählerinnen und Wähler mir den Auftrag für Bargteheide am 8. Mai erteilen würden, für sie tätig zu sein.

Was reizt Sie am Bürgermeisteramt?

In meiner Heimatstadt für die Bürgerinnen und Bürger da zu sein und Bargteheide gemeinsam fit für die Zukunft zu machen, das reizt mich sehr. Hier kann ich Bargteheide etwas zurückgeben, da Bargteheide mir viel gegeben hat. Meine Erinnerungen sind geprägt von Kinderkirche, Kinderturnen, Handball, Judo, Schützenfesten (unser Dom-Ersatz) und die Schule um die Ecke. Mit alledem und noch mehr bin ich in Bargteheide glücklich aufgewachsen.

Was sind Ihre Hobbys?

In der Natur finde ich meinen Ausgleich zu meiner Tätigkeit im Büro. Zeit mit der Familie zu verbringen ist mir sehr wichtig. Zur allgemeinen Fitness mache ich Sport und bin mit dem Familienhund unterwegs. Ich treffe gerne unsere Freunde und lerne gerne neue Leute kennen. Sollte ich mal sehr viel Zeit haben, vertiefe ich mich gerne in ein dickes Buch.

Was mögen Sie an Bargteheide?

Als Wichtigstes, dass man sich kennt. Die vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten, den Wochenmarkt, das reiche kulturelle Angebot beispielsweise mit dem Kleinen Theater, die Arbeits- und Freizeit- und Sportmöglichkeiten und insgesamt, dass Bargteheide für mich Heimat bedeutet. Hier möchte ich leben, hier lebt meine Familie, hier bin ich zuhause.

Ihr Mann ist Bürgermeister in Oststeinbek – wie wäre es, zwei Bürgermeister in der Familie zu haben?

Gut.  Unser Leben würde sich aber dadurch nicht großartig ändern. Unsere Tochter ist jetzt aus dem Haus und wir sind beide beruflich sehr eingespannt. Schön ist, dass wir uns nicht über das „Klein-Klein“ aus der jeweiligen Verwaltung austauschen, sondern lieber zum Beispiel über Reformvorhaben und Gesetzesänderungen. Dieser Austausch ist sehr wertvoll und bereichert uns gegenseitig. Titel sind für uns nicht so bedeutsam, viel mehr aber das Mitgestalten können, das damit verbunden ist.

Was sind Ihre Wahlkampfthemen?

Alle erwarten fünf knackige Themen, aber in Bargteheide ist mehr anzupacken. Klimaschutz wird einen großen Platz einnehmen. Die vorliegenden Konzepte sind fortzuschreiben und umzusetzen. Beschlüsse der Stadtvertretung wie Digitalisierung der Schulen, Außensportgeräte für Jung und Alt, Verkehr, Schulhofneugestaltung und Neubau Feuerwache sind anzugehen. Bedarfsorientierte Angebote für Jugendliche, Familien und Senioren sind gemeinsam zu entwickeln. Das Ehrenamt benötigt eine Aufwertung und eine gute Zusammenarbeit mit der Verwaltungsleitung. Weitere wichtige Themen sind Stärkung des ÖPNV, bezahlbarer Wohnraum für Familien, Singles, Senioren und junge Leute, Wirtschaftsförderung, Innenstadtmanagement und das Städtebauförderungsprogramm. Bargteheide hat viele Themen angestoßen, jetzt geht es um die Umsetzung durch die Verwaltung.

Glauben Sie, dass eine Frau es in der Verwaltung schwerer hat als ein Mann?

Ich persönlich habe es glücklicherweise nicht so erlebt und wurde immer als Persönlichkeit mit einer guten Qualifikation wahrgenommen. Ich begegne auch meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit einer hohen Wertschätzung für ihre Fähigkeiten und gestehe ihnen allen die gleichen Rechte zu. Diskriminierung, egal welcher Art, lasse ich in meinem Umfeld nicht zu. Ich schütze alle und bestärke sie in ihren Fähigkeiten, so erreichen wir unsere Ziele gemeinsam. Nur gemeinsam sind wir stark.

Warum zählt der Teich zu Ihren Lieblingsplätzen?

Mittendrin und doch auch etwas Ruhe. Ich liebe die Natur, mag aber auch die Menschen. Beides mitten in der Stadt vereint, reizt mich. Nach meiner Auffassung benötigen wir mehr solcher Oasen in der Innenstadt. Einfach einmal kurz innehalten – bei einer kleinen Pause vom Alltag – dient der Erholung. Anderen geht es genauso wie mir. Der Oma, die mit ihren zwei Enkeln Pause macht, dem alleinstehenden Mann, der sein Eis nicht ganz allein isst, den Freunden, die sich treffen, den Mädels, die auf ihr Handy schauen und kichern. Kleine glückliche Momente, so mag ich es, ruhig und immer mittendrin.